Perfektionismus bremst Erfolg aus. Lass bewusst los und finde deine Balance, um erfolgreich zu sein

Lesedauer ca. 8 min

Perfektionismus hat uns unbewusst fest im Griff und es kann sehr herausfordernd sein, ihn loszulassen. Als ambitionierte, kreative Unternehmerin, Leaderin, Designerin wollen wir Perfektionismus loswerden, damit wir uns nicht mehr selbst im Weg stehen und unseren Erfolg ausbremsen. Hier erfährt du, warum wir das am besten auf eine körperbewusste Art tun, und wie wir eine eigene Balance finden, die uns erlaubt, den Erfolg zu haben, den wir uns wünschen.

Inhaltsverzeichnis:

Perfektionismus loslassen statt Erfolg perfekt auszubremsen - wie perfektionistisch bin ich eigentlich?

Im Kern ist Perfektionismus die Angst, nicht dazugehören zu dürfen. Wir möchten Handlungen fehlerfrei ausführen und hoffen dabei, uns vor Verletzlichkeit zu schützen. Mit dem Anspruch, Dinge vollkommen zu tun, möchten wir Sicherheit schaffen und uns vor Ablehnung schützen. Wir fühlen, dass wir nicht gut genug sind, so wie wir jetzt sind. Wir fürchten, dass wir dessen, was wir erreichen wollen - unseres Erfolgs - nicht wert sind.

Also optimieren wir. Dafür verbrauchen wir all unsere Energie und Zeit, leisten ständig auf hohem Niveau, aber ohne voran zu kommen. Das ist erschöpfend, brennt uns aus und sorgt dafür, dass wir uns bei allem, was wir schaffen, nicht erfolgreich fühlen.

Um Perfektionismus immer mehr loszulassen, können wir uns bewusst werden, wie perfektionistisch wir eigentlich sind: Welche Strategien wir aufrecht erhalten, um von unserem „nicht gut genug“-Selbst abzulenken.

Ein Blick auf Perfektionismus Beispiele: Mach den Test

Bei welchen Merkmalen/Strategien findest du dich wieder? Wenn du magst, achte darauf, ob oder was du beim Durchlesen in deinem Körper wahrnehmen kannst.

  • Ich gehe ganz in Details auf und verliere dabei oft das große Ganze aus den Augen

  • Ich bin selten mit meiner Leistung zufrieden und sehe überall Verbesserungsbedarf

  • Ich brauche auch für „kleine“ Aufgaben viel Zeit

  • Es fällt mir schwer, etwas zu Ende zu bringen

  • Ich fürchte mich davor, etwas falsch zu machen

  • Ich probiere Neues lieber nicht aus und verlasse meine Komfortzone nur ungern

  • Ich gönne mir Pausen erst, wenn ich fertig bin. 

  • Kleine und große Erfolge scheinen an mir vorbei zu rauschen. Ich feiere sie nicht oder erst, wenn ich auch x, y und z noch geschafft habe

  • Ich nenne meine Ziele nur ungern aus Angst vor Enttäuschungen

  • Endgültige Entscheidungen zu treffen, fällt mir schwer. 

  • Ich bemerke bei mir ein Mangeldenken

  • Ich habe das Gefühl, dass andere immer alles besser machen als ich

  • Ich habe große Probleme damit, Aufgaben an andere abzugeben und werde dann zum „Kontrollfreak“.

  • Ich plane gern und stecke viel Zeit in die Vorbereitung für ein neues Projekt

  • Ich sehe 1000 to dos und wähle immer wieder die dringenden statt der wichtigen Aufgaben

  • Ich lege komplexe Planer an, um alles unter einen Hut zu kriegen

  • Ich brauche Deadlines, damit ich mit einer Aufgabe fertig werde. Gleichzeitig werde ich nie vor der Deadline fertig, sondern verschiebe sie, wenn es geht

  • Ich arbeite lieber allein als im Team

  • Ich möchte das Endergebnis präsentieren und mag es nicht, den Entstehungsprozess zu teilen

  • Feedback hole ich lieber nicht ein

  • Während ich noch überlege, verbessere und korrigiere geht eine Mitbewerberin einfach „unperfekt“ mit einem ähnlichen Angebot raus und ich fühle mich als Verliererin

  • Ich feile so lange an einer Sache, bis ich mich schließlich unwohl damit fühle. Dann hinterfrage ich alles, was noch damit zusammenhängt

  • Ich könnte schon viel weiter sein, wenn ich nicht eine einzige Sache immer wieder aufs Neue erfinden würde

pin-perfektionismus-beispiele-und-test

Was bedeutet Streben nach Perfektion für unser Nervensystem?

Bei all den Strategien, die Perfektionismus uns als Schutz vor Ablehnung empfiehlt, bleibt im Kern das Gefühl, dass unser Selbstwert davon abhängt, was wir erreichen. Um Perfektionismus loslassen zu können, müssen wir einen Weg finden, dieses tief verwurzelte Gefühl umzudrehen: Wir wollen mit jeder Faser spüren können, dass wir gut genug sind und deswegen genau das erreichen dürfen, was wir uns wünschen.

Was passiert also in unserem Körper, wenn wir am Perfektionismus festhalten?

Vielleicht hast du beim Durchlesen der Liste bemerkt, wie dein Körper sich bei dem ein oder anderen Satz zusammenzieht, verkrampft oder innerlich hohl anfühlt, als wäre hier Leben entwichen.

Ständig reguliert sich unser Nervensystem neu: Je nachdem, welche Reize von außen oder Gedanken in unserem Innern entstehen, reagiert unser Nervensystem in erlernten Mustern und sendet Alarm- oder Entwarnungssignale an unser Gehirn.

Dabei kommen wir nacheinander in einen Flight-, Fight- und Freeze/Shutdown-Modus: Die hierarchische Leiter unseres Nervensystems gibt vor, dass wir zuerst versuchen, eine gefahrvolle Situation durch Flucht zu überleben. Wenn das nicht möglich ist, müssen wir gegen den Feind kämpfen. Wenn auch das nicht gut für uns ausgeht, verstecken wir uns in der Hoffnung, unsere Fährte zu verwischen. Wenn gar nichts mehr geht, entwickeln wir eine Starre, die uns tot wirken lassen soll, damit der Gegner sein Interesse an uns verliert (Shutdown-Modus).

Wenn wir uns perfektionistisch verhalten, ist unsere überlebensgroße Angst, nicht gut genug zu sein, aktiviert. Etwas, das wir für unseren Erfolg schaffen möchten, scheint uns so gefährlich, dass wir in die Flucht-Aktivierung geworfen werden: Wir können nicht mehr ruhig und gelassen unseren Wünschen und Vorstellungen entsprechend handeln. Sondern wir beginnen, innerlich zu wegzurennen.

Perfektionismus: Versagensangst, Prokrastination & Burnout

Dabei kommen wir energetisch stark in Bewegung und diese Kraft muss irgendwohin gerichtet werden. Wir lassen also unsere Energie an den Dingen aus, die wir bereits gut kennen. Denn was uns vertraut ist, baut Angst ab.

Wenn wir uns an Vertrautem, aber für unseren Erfolg Unproduktivem abarbeiten, und nicht für fühlbare Balance sorgen, können weitere Facetten von Überaktiviertheit folgen:

1. Prokrastination: Es erscheint uns gefährlich, die für unsere Ziele wirksamen Schritte zu gehen, also schieben wir die fokussierten Handlungen auf, die uns zum Erfolg bringen könnten. Wir drehen uns aktiv von unserem Vorankommen weg und blockieren kampfartig unsere Umsetzungskraft.

2. Versagensangst: Wir gelangen in einen Funktionieren/Freeze-Modus und hoffen, dass es uns in Sicherheit bringen wird, wenn wir immer weiter rennen und im Verbessern abarbeiten. Irgendwann erfüllt uns dieser Modus ganz und eine Angst, davor, zur Ruhe zu kommen, erschöpft uns. Gleichzeitig spüren wir, dass wir nicht ewig funktionieren können - was wird dann, wenn wir irgendwann anhalten müssen?

3. Burnout Gefahr: Schon länger im Funktionieren/Freeze-Zustand zu sein, weil wir am Ziel vorbei unsere Energie verbrennen (Burn-on), laufen wir Gefahr, so weit über unsere Kraft hinweg weiterzugehen, dass unser System die Notbremse ziehen und abschalten muss (Shutdown-Zustand). Der Angst-Antrieb verbraucht weiter unsere Energie, während wir körperlich, emotional und mental nicht mehr können.

pin-3-facetten-von-perfektionismus

In den Körper kommen, um Perfektionismus loszuwerden

Alle drei Nervensystem-Zustände laufen automatisch, nach eingeprägten Mustern und schneller ab, als wir es mit unserem Kopf erfassen können. Ein Gedanke braucht 0.24stel Sekunden, unsere Körperreaktionen nur 0.14stel Sekunden.

Um aus dem Flucht-Modus des Perfektionismus herauszufinden, müssen wir die hierarchische Leiter unseres Nervensystems bewusst wieder hinunterklettern. Wir müssen dafür sorgen, dass wir zunehmend Stabilität und Sicherheit in uns selbst finden, um zu fühlen, dass wir gut genug sind und die Strategien des Perfektionismus nicht brauchen.

Kurzfristig können wir dafür sorgen, dass wir

  • die Flucht-Energie durch Bewegung abbauen und uns erst anschließend wieder unseren Aufgaben zuwenden.

  • unseren Atem bewusst tiefer und besonders unseren Ausatem langsamer werden lassen. 

  • uns Momente, in denen wir uns stark und klar fühlen, über unser Körpergefühl einprägen. Übe, immer dann innezuhalten, wenn du dich gerade entspannt und fähig fühlst. Welche Körperhaltung hast du dabei? Sobald du merkst, dass du mit deinen Perfektions-Strategien loslegst, kannst du dir dieses Körpergefühl in Erinnerung rufen und die dazu passende Haltung einnehmen.

  • Pausen genauso einplanen wie to dos

Unsere eigene Nervensystem-Balance finden, um erfolgreich zu sein

Langfristig ist es wichtig, dass wir erkennen: Unser Nervensystem ist für uns und nicht gegen uns! Durch diese offene Haltung können wir lernen, mit unserem Nervensystem zusammenzuarbeiten: Unsere Zustände neugierig und achtsam beobachten und auf diese Weise uns selbst mit unseren mentalen, emotionalen und psychologischen Blockaden kennenlernen und heilen.

Wenn wir unserem Nervensystem und seinen neuronalen Mustern liebevolle Aufmerksamkeit schenken und lernen, auf unsere Körpersignale zu hören, erlauben wir unseren Schutzmechanismen, sich zu verändern. Statt bei Dingen Alarm zu schlagen, die zu unserem Erfolgsweg dazu gehören, weiten wir die Fähigkeit aus, uns auch dann entspannt und gut genug fühlen zu können, wenn wir Herausforderungen angehen. 

Diese wertvollen Shifts im Unterbewusstsein stärken unsere verkörperte Sicherheit: Eine stabile Verbindung zu unserem Körper und unserem heilenden Selbst, die uns erlaubt, von Kopf bis Fuß zu spüren, dass wir gut genug sind. So beginnen wir, uns in uns selbst erfolgreich zu fühlen und gehen die Schritte, die unseren Erfolg voranbringen.

Fazit: Wir sind es wert, uns perfekt um unser Nervensystem zu kümmern

Aus der Flucht- und Freeze-Energie, die unser Nervensystem möglicherweise über viele Jahre dysreguliert hat, finden wir einen Weg heraus, wenn wir unserem Nervensystem ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. So unterstützen wir es dabei, wieder in die Balance zurück zu finden und können dauerhaft den Erfolg haben, den wir uns wünschen. 

Wenn unser Nervensystem spürt, dass es uns diese Zeit und Energie wert ist, wird es uns dabei unterstützen, das große Ganze im Blick zu behalten, unsere Leistungen zu schätzen, zügig und entspannt wirksame Schritte umzusetzen, entscheiden zu können, dass ein Projekt abgeschlossen werden darf, Wichtiges von Dringendem zu filtern, kleine und große Erfolge zu feiern, uns unterstützen zu lassen und zu glauben, dass wir schon alles haben, was wir brauchen, um erfolgreich zu sein.

Wenn du dir Unterstützung dabei wünschst, deine eigene Balance zu finden und in dein Nervensystem zu integrieren, um erfolgreicher zu sein, schreibe mir!

Ich freue mich darauf, von dir zu hören und gemeinsam zu entdecken, wie wir deine Reise hin zu verkörpertem Selbstwert beginnen können. Dein Körper möchte in den Dialog mit dir treten und dir seine Selbstheilungskräfte in Sachen Perfektionismus und Selbstwert zeigen. Ein spannender Entdeckungsprozess erwartet dich - vereinbare hier deinen unverbindlichen Kennenlerntermin.

></div></div><div class=
 

Wer schreibt hier?

Ich bin Jasmin Seidl und als Nervensystem und Embodiment Coachin unterstütze ich ambitionierte, Einfluss nehmende, kreative Frauen dabei, innere Ruhe & Balance in der Verbindung zu sich und ihrem Körper zu entdecken, um ohne Druck, Überforderung und Erschöpfung im Business und Leben erfolgreicher zu sein.

Mehr über mich



Wenn du aus diesem Beitrag etwas für dich mitnehmen konntest, freue ich mich, wenn du die Pin-Grafiken auf Pinterest teilst und/oder unten einen Kommentar hinterlässt.


pin-perfektionismus-loslassen
Weiter
Weiter

In 5 Schritten zur Ruhe kommen, wenn du einfach nicht entspannen kannst